Nr. 18 - 23. Oktober 2010

AGDX-DX-Programm über Radio HCJB

Sendedatum: 23. Oktober 2010


Willkommen zum DX-Programm der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX. Mein Name ist Olaf Mertens und ich habe dieses Programm zusammengestellt.

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Die Insel Guam im Westpazifik gehört zu der Inselgruppe der Marianen. Sie ist damit geographisch ein Teil der Inselregion Mikronesien. Politisch gehört die Pazifikinsel als selbstverwaltetes Territorium zu den USA. Sie liegt etwa 6000 Kilometer westlich-südwestlich von Hawaii und ungefähr 3000 Kilometer östlich vor dem asiatischen Festland.

Für Kurzwellenhörer ist Guam sehr interessant. Auf der 549 Quadratkilometer großen Insel sind gleich mehrere große Kurzwellenstationen beheimatet.
Über die Sendestelle Agat sendet die adventistische Station KSDA Adventist World Radio Asia in Englisch und asiatischen Sprachen.
Da Guam auch für das amerikanische Militär als Stützpunkt von Bedeutung ist, gibt es bei Barrigada auch eine Relaisstation des American Forces Network AFN.
Am Standort Merizo unterhält die internationale Radiomission Trans World Radio TWR eine eigene Kurzwellenstation. In Richtung Süd- und Ostasien sendet sie unter dem Rufzeichen KTWR.

In diesem AGDX-DX-Beitrag möchte ich nun die Trans World Radio Pacific Sendestation KTWR Guam näher vorstellen.
Seit 1977 betreibt TWR die Station auf der Insel Guam. Seit dreiunddreißig Jahren verwendet Trans World Radio Guam immer noch die gleichen Kurzwellensender. Es sind vier 100-Kilowatt-Sender SW-100 des Herstellers Harris. Ein fünfter Sender des gleichen Typs wird als Reserve vorgehalten.
Über Kurzwelle werden christliche Radioprogramme in 23 Sprachen ausgestrahlt. Das Zielgebiet der Sendungen ist China, Südasien, Südostasien, Indochina und Russland. Als Antennen kommen sechs TCI-Vorhang-Antennen zum Einsatz.
Die alten Harris-Sender haben alle Erwartungen weit übertroffen. Nun sind aber sofortige Maßnahmen erforderlich, um sicherzustellen, damit Asien auch weiterhin mit dem christlichen Radioprogrammen erreicht werden kann. Bei Reparaturen wird es zunehmend schwieriger Ersatzteile zu bekommen. Einer der fünf Sender mußte deshalb im Jahr 2009 bereits stillgelegt werden.

Normalerweise kostet ein neuer 100-Kilowatt-Kurzwellensender über eine Million Dollar. Doch nun bekam die Missionsgesellschaft die Möglichkeit, zwei gebrauchte, kürzlich überholte 250-Kilowatt-Sender für knapp 690.000 Dollar zu erwerben und zu installieren.
Dieser Preis enthält bereits den Transport nach Guam und alle baulichen Veränderungen, die notwendig sind, um diese Sender in Betrieb zu nehmen. Die beiden Neuerwerbungen sollen zwei der alten Harris-Sender ersetzen. Die Installation ist ein langwieriger Prozeß. Das Ziel ist, im November 2010 damit zu beginnen. Das Projekt wird ungefähr ein Jahr dauern bis es abgeschlossen ist.

Mit dem Slogan "Asien lieben über das Radio" bittet die Station, dieses Projekt mit Spenden zu unterstützen. Zusätzlich zu der höheren Sendeleistung und der größeren Effizienz können diese Sender in analoger und digitaler Betriebsart arbeiten. Dies soll TWR in die Lage versetzen, den Bedürfnissen der asiatischen Hörer auch in Zukunft gerecht zu werden.
Die Herkunft der beiden gebrauchten Kurzwellensender wird von TWR nicht genannt. Sie sollen 16 Jahre alt sein und von dem Typ TRE 2326 des Herstellers Thomson-CSF.
Vermutlich stammen die Sender von der ehemaligen Sendestelle von Radio Australia auf der Halbinsel Cox. Die Station Cox in Australien war im Jahr 2000 von der Organisation Christian Vision übernommen und schließlich Anfang des Jahres 2010 stillgelegt worden.

Auf Guam lebt ein Team von Ingenieuren und Technikern mit ihren Familien. Sie sorgen für den täglichen Sendebetrieb und die Wartung und Instandhaltung der Sendeanlagen und Computersysteme. Zu der Station gehören, neben der Antennenanlage und den Gebäuden auf dem Grundstück von KTWR, auch zwei große Dieselgeneratoren, schwere Baumaschinen und Fahrzeuge.

Die Kurzwellenprogramme werden nicht auf der Insel Guam produziert. Sie kommen aus den TWR-Studios in Singapore, aber auch von Partnerorganisationen in den Sendegebieten.
Die Ausstrahlungen von KTWR sollen die Verbreitung des Evangeliums fördern und den Hörern helfen als Christen zu leben. Es werden Programme für die Familie, für Frauen und Kinder angeboten. Andere bringen Schulungen für Pastoren und Laien-Gemeindeleiter. Ein besonderes Projekt des chinesischen Dienstes ist das Radio-Gemeindegründungs-Projekt. Hierbei wird an Christen in China jeweils ein Radio, eine Bibel und ein Studienplan verteilt. Die Gläubigen laden dann fünf oder sechs andere Personen ein, um bestimmte Bibelschulungsprogramme gemeinsam im Radio zu hören, zu studieren und gemeinsam Gottesdienst zu feiern.

China ist heute zu einem Hauptzielgebiet von KTWR Guam geworden. Die chinesische Hauptsprache Mandarin, die auch in Taiwan und Singapur gesprochen wird, ist daher eine wichtige Sendesprache. Es gibt aber auch Sendungen in Kantonesisch und in anderen Sprachen der Region. Es finden sich aber auch einige englischsprachige Programme im Sendeplan.

Auf 11590 kHz konnte ich in dieser Woche gegen 14 Uhr 30 Weltzeit eine Sendung in Englisch mit gutem Signal empfangen. Des weiteren sollen über den Tag unter anderem auch die Frequenzen 7395, 9910, 9975, 11840, 12105, 15170 und 15200 kHz für verschiedene Sprachdienste eingesetzt werden.
Empfangsberichte werden von KTWR Guam übrigens mit einer QSL bestätigt. Rückporto sollte beigelegt werden.

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Nun bin ich auch schon am Ende des heutigen AGDX-DX-Beitrags. An dieser Stelle einen besonderen Dank an Paul Reinersch, der mir die Sendemitschnitte von KTWR Guam zur Verfügung gestellt hat.
Empfangsberichte über dieses DX-Programm bestätige ich wieder gerne mit einer QSL-Karte. Bitte schickt Eure Empfangsberichte und Briefe an folgende Adresse:

AGDX e.V.
Postfach 1214
in 61282 Bad Homburg
Deutschland

Informationen zur AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX gibt es auch im Internet unter www - Punkt – AGDX – Punkt – de.
Vielen Dank fürs Zuhören. Das nächste AGDX-DX-Programm gibt es am Samstag, den 25. Dezember 2010 hier über Radio HCJB.

Bis dahin alles Gute und weiterhin gut DX,
Olaf Mertens