Nr. 32 - 23. Februar 2013

AGDX-DX-Programm über Radio HCJB

Sendedatum: 23. Februar 2013


Willkommen zum DX-Programm der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX. Mein Name ist Olaf Mertens und ich habe dieses Programm zusammengestellt.

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Die Republik Rumänien liegt am Schwarzen Meer zwischen Mittel- und Südosteuropa und hat etwa 19 Millionen Einwohner. Auf der Kurzwelle ist Rumänien mit einem recht umfangreichen Auslandsrundfunk vertreten. Radio Rumänien International, kurz RRI besteht aus zwei verschiedenen Sendediensten:
RRI 1 strahlt unter dem Namen „În direct România“ Programme in rumänischer Sprache sowie im aromunischem Dialekt für Rumänen in der ganzen Welt aus. Dies sind Eigenproduktionen aber auch Übernahmen der nationalen und regionalen Sender der rumänischen Rundfunkgesellschaft SRR.
Der zweite Dienst RRI 2 nennt sich auch „Radiobrücken“. Er bietet Fremdsprachenprogramme für Hörer im Ausland in insgesamt zehn Sprachen. Die Sendesprachen sind Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Russisch, Arabisch, Chinesisch, Italienisch, Ukrainisch und Serbisch.

Die Geschichte des Auslandsrundfunks begann in Rumänien im Jahr 1927, noch ein Jahr vor der Gründung der nationalen Rundfunkgesellschaft, mit ersten experimentellen Musiksendungen.
In einem historischen Gebäude in Bukarest, das heute das Museum der Literatur beherbergt, ging ein erster 200-Watt-Sender auf 280 Meter auf Sendung. Er hatte eine Reichweite von etwa tausend Kilometern und war deshalb auch im Ausland zu empfangen. So konnten aus Rumänien Opernaufführungen und Konzerte über Radiowellen erstmals auch im europäischen Ausland und im Nahen Osten gehört werden.

Die erste offizielle Sendung in rumänischer Sprache wurde aber am 1. November 1928 ausgestrahlt. Verwendet wurde ein Sender mit 400 Watt Sendeleistung auf einer Wellenlänge von 401,6 Metern.
Das Gebäude der neugegründeten Radiotelephonischen Sozietät befand sich im Zentrum der Hauptstadt Bukarest unter derselben Adresse, wo auch das heutige Funkhaus steht, in der General-Berthelot-Strasse Nummer 60-64. Zur Erinnerung an diesen Gründungstag, gibt es bei RRI an jedem ersten Sonntag im November den traditionellen Tag des Hörers, an dem die Hörer zu einem bestimmten Thema zu Wort kommen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Angebot um mehrere Fremdsprachenprogramme erweitert.
Neben Sendungen in Deutsch, Französisch, Englisch und Italienisch kamen welche in Griechisch, Türkisch, Serbisch, Russisch und später auch in Ukrainisch dazu. In der Kriegszeit hatten die Programme einen starken Propagandacharakter. Nach dem Krieg übernahm ein kommunistisches Regime die Macht in Rumänien. Der hinter dem Eisernen Vorhang geführte Kalte Krieg prägte auch den rumänischen Auslandsrundfunks.

Nach dem Ende des Kommunismus in Rumänien mit dem Sturz von Nicolae Ceausescu im Dezember 1989 änderte der Auslandssender seinen bisherigen Namen von Radio Bukarest in Radio Rumänien International. Die Sendungen erhielten mit neuen Redaktionen eine neue Ausrichtung.
Auch in den folgenden Jahren gab es immer wieder Veränderungen in den Sprachdiensten. So wurde am 14. August 1993 mit Sendungen in ungarischer Sprache begonnen. Ebenso gab es vom 1. Dezember 1995 an Sendungen in Bulgarisch. Beide wurden aber am 27. März 2004 wieder aufgegeben. Das neuste Angebot an Sprachen sind Sendungen in Chinesisch, die am 1. Oktober 1999 aufgenommen wurden und bis heute noch im Programm sind.

Die deutschsprachigen Sendungen sind recht vielseitig gestaltet. Die wöchentlichen Sendereihen heißen Wochenspiegel, Kulturchronik, Funkjournal, Sozialreport, Business Club, Pro Memoria. Sehr beliebt ist die sonntägliche Hörerpostsendung Funkbriefkasten. Täglich im Programm sind auch die aktuellen Nachrichten aus Bukarest. Mit regelmäßig stattfindenden Hörerwettbewerben möchte RRI die Beziehung zu den Hörern verstärken.
Das deutsche Programm wird auf der analogen Kurzwelle dreimal täglich gesendet. Die Morgensendung kommt von 7 Uhr bis 7 Uhr 30 Weltzeit auf der Frequenz 11810 Kilohertz.
Von 13 Uhr bis 14 Uhr Weltzeit wird auf 9810 und 11700 Kilohertz gesendet.
Von 19 bis 20 Uhr Weltzeit wird das zweite Programm wiederholt und die Frequenz 6010 Kilohertz eingesetzt. Zusätzlich zur analogen Ausstrahlung gibt es parallel und dazu zusätzlich von 17 Uhr bis 17 Uhr 30 Sendungen im digitalen Modus DRM.
Alle Kurzwellensendeanlagen werden von der nationalen Gesellschaft Radiocomm betrieben.
Radio Rumanien International wird von den drei Standorten Galbeni, Tiganesti und Saftica ausgestrahlt.
In Galbeni stehen zwei und in Tiganest drei 300-Kilowatt-Sender zur Verfügung. Sie wurden erst im Jahr 2008 neu in Betrieb genommen. Am dritten Standort Saftica befindet sich ein 100-Kilowatt-Sender.
Die Orte Tiganesti und Saftica liegen nördlich der Hauptstadt Bukarest. Galbeni liegt im Nordosten des Landes. Die deutschsprachigen Programme kommen über die Sendeanlage Tiganesti. Besonders die Morgen- und Abendsendung auf 11840 und 6010 Kilohertz können problemlos und mit starken Signal empfangen werden. Die Internetseite des Senders ist unter www – Punkt – r r i – Punkt ro zu erreichen.
Sie enthält viele aktuelle Informationen zum Programm, einen Livestream und ein Audioarchiv der Sendungen. Radio Rumänien International legt viel Wert auf Kontakt mit seinen Hörern und bestätigt Empfangsberichte mit QSL-Karten.

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Damit bin ich auch schon am Ende des heutigen AGDX-DX-Beitrags. Vielen Dank fürs Zuhören. Empfangsberichte bestätige ich wieder gerne mit einer QSL-Karte. Bitte schickt Eure Empfangsberichte und Briefe an folgende Adresse:

AGDX e.V.
Postfach 1214
in 61282 Bad Homburg
Deutschland

Informationen über die AGDX – die Arbeitsgemeinschaft DX gibt es auch im Internet unter www - Punkt – AGDX – Punkt – de. Den nächsten AGDX-DX-Beitrag gibt es am Samstag, den 27. April 2013.

Bis dahin alles Gute und weiterhin gut DX,
Olaf Mertens