Nr. 50 - 27. Februar 2016

AGDX-DX-Programm über Radio HCJB

Sendedatum: 27. Februar 2016


Willkommen zum heutigen Beitrag der AGDX – der Arbeitsgemeinschaft DX. Mein Name ist Olaf Mertens und ich habe dieses Programm zusammengestellt.

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Grönland ist die größte Insel der Erde und liegt zwischen dem Nordatlantik und dem Polarmeer. Sie ist sechsmal so groß wie Deutschland, jedoch sehr dünn besiedelt. Rund 56 Tausend Menschen leben dort.
Mehr als drei viertel Grönlands ist mit Eis bedeckt. Der Küstenstreifen im Südwesten ist jedoch eisfrei. Hier liegt auch die Hauptstadt Nuuk und die meisten anderen Städte.
Grönland ist ein Landesteil Dänemarks. Seit 1979 gilt jedoch eine innenpolitische Autonomie.

Der staatliche Rundfunk Kalaallit Nunaata Radioa – KNR beschäftigt mehr als hundert Angestellte und hat seinen Sitz in der Hauptstadt Nuuk. Die Rundfunkgesellschaft wurde 1958 als eine Radiostation gegründet. 1982 kam ein Fernsehprogramm dazu und seit 1996 gibt es ein Internetangebot.
Die Sendesprache ist überwiegend grönländisch, die Sprache der Inuit. Es gibt aber auch Programme in dänisch.
Das Hörfunkprogramm wird in den meisten Städten auf UKW verbreitet. Die UKW-Sender haben mit 100 Watt, 50 Watt oder weniger nur eine geringe Sendeleistung. Deshalb sind sie auch nur lokal zu empfangen.
Die Verbreitung des Inlandsrundfunks über Mittelwelle wurde im Jahr 2010 für längere Zeit eingestellt. Das führte dazu, daß nicht mehr alle Gebiete Grönlands mit Rundfunk versorgt wurden.

Seit dem Jahr 2014 nahm man daher wieder mehrere Mittelwellenfrequenzen in Betrieb.
Die Sendeanlagen wurden dazu modernisiert. Sie bekamen neue Halbleitersender der XR-Baureihe des kanadischen Herstellers Nautel. Diese haben eine Leistung von 6 und 12 Kilowatt.
Im November 2014 begann die Reaktivierung des Mittelwellensenders 650 Kilohertz vom Standort auf der Diskoinsel Qeqertarsuaq. Dieser wird mit 5 Kilowatt Sendeleistung betrieben.
Seit Februar 2015 wird aus der Nähe von Nuuk mit 5 Kilowatt wieder auf 570 Kilohertz gesendet.
Als letztes wurde im Juni 2015 auch die Station Simiutaq auf Frequenz 720 Kilohertz mit 10 Kilowatt wieder in Betrieb genommen.

Bis Februar 2011 waren Nachrichten des Inlandradios KNR auch auf Kurzwelle zu hören. Gesendet wurde über einen 200 Watt SSB-Sender auf 3815 Kilohertz. Dieser befand sich in der Küstenfunkstelle Ammassalik Radio in Tasiilaq. Diese Seefunkstation hatte das Rufzeichen OZL. Sie wurde Ende 2011 jedoch stillgelegt. Mit der Wiederaufnahme auch der Kurzwellensendungen ist daher nicht zu rechnen.

Neben dem staatlichen Rundfunk KNR gibt es auf Grönland eine recht große Vielfalt an privaten Radiosendern. In Nuuk ist außerdem das dänische Radioprogramm P1 von Danmarks Radio auf UKW zu hören. In vielen Ortschaften gibt es eigene private Lokalradios.
Anfang 2015 übernahm das staatliche KNR die private FM-Station Voice of Greenland.
Sie sendet auf 105 Megahertz ein Jugendprogramm für Nuuk.

Eine Besonderheit ist das ist das Kirchenradio Inuunerup Nipaa. Die Station nahm im Januar 2009 in der Hauptstadt Nuuk auf 88,5 Megahertz den Sendebetrieb auf. Es ist eine Einrichtung der evangelischen Freikirche Grönlands. Inuunerup Nipaa ist grönländisch und heißt übersetzt Lebensstimme.
Inzwischen wird das christliche Programm auch in anderen Städten Grönlands auf derselben Frequenz 88,5 Megahertz auf UKW übertragen. Weltweit kann der Sender auch über das Internet gehört werden.

Auch einige andere UKW-Stationen auf Grönland, wie zum Beispiel Ice-FM, der Jugendsender Voice of Greenland, aber auch das staatliche KNR betreiben Webstreams. Sie sind somit auch außerhalb Grönlands zu hören.

Terrestrisch gelingt von den reaktivierten Mittelwellenstationen am ehesten der Empfang des Senders auf 650 Kilohertz. In diesem Winter konnte dieser sogar, Dank freier Frequenzen, bis nach Österreich empfangen werden.

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Das war der heutige Beitrag der AGDX. Empfangsberichte bestätige ich gerne mit einer QSL-Karte.
Bitte schickt Eure Empfangsberichte und Briefe an folgende Adresse:

AGDX e.V.
Postfach 1214
in 61282 Bad Homburg
Deutschland

Informationen über die AGDX gibt es auch im Internet unter www – Punkt – agdx – Punkt – de.
Vielen Dank fürs Zuhören. Den nächsten AGDX-Beitrag gibt am Samstag, den 23. April 2016.

Bis dahin alles Gute und weiterhin gut DX,
Olaf Mertens